Jeden Tag Meetings und im schlimmsten Fall von einem Termin in den nächsten, der dann auch noch langweilig oder uninteressant für deine Arbeit ist. Dass das nicht gut tut, brauche ich wohl nicht erklären. Ich merke es definitiv, wenn ich mich verbiege, um möglichst viel in den Tag reinzudrücken. Das muss besser gehen! Daher habe ich hier Möglichkeiten für ein achtsames Check-in skizziert, die für interessantere Meetings sorgen, die somit effektiver werden.
Check-in mit der Landkarte der Befindlichkeiten
Vor einem Meeting kann es für alle Teilnehmenden sinnvoll sein, innezuhalten und einen Status abzufragen. Eine Minute, in der sich jede Person Gedanken dazu macht, wie es ihr gerade geht und dies als Einstieg ins Meeting zu nutzen. Dazu möchte ich euch die Karten der Befindlichkeiten von coachingcard nahelegen. Ich nutze sie mit großer Begeisterung, da sie so vielseitig einsetzbar sind. Sie sind liebevoll und mit einfachen Motiven gemalt, die dazu einladen, sich und seine Stimmung darin wieder zu finden und zu reflektieren. Dieser Ansatz funktioniert übrigens auch mit den bekannten Edgarcards, die ihr sicherlich bei einem Besuch in der Altstadt findet. Postkarten mit ansprechenden Bildern oder Sprüchen gehen natürlich auch. Ihr legt die Karten einfach zu Beginn des Meetings aus und bittet die Teilnehmenden, sich diejenige Karte zu nehmen, die dem momentanen „Ich-Zustand“ entspricht. Im Anschluss könnt ihr euch darüber austauschen. Ein kleiner Nebeneffekt: ihr lernt etwas darüber, dass ein anderer Mensch ein Bild nicht genauso interpretiert, wie ihr. Die Meinung zu einem Bild einer anderen Person habt ihr ja bestimmt sofort. Nur, entspricht sie der Erklärung des Menschen, der sie gewählt hat?
Meetings mit einer Gruppe
Wie geht´s mir grad und warum? Sinnvoll ist das Ganze deshalb, weil Teilnehmende dadurch ein Bild erhalten, woran sie bei den anderen sind. Und auch, worauf sie eventuell Rücksicht nehmen oder was sie besser heute nicht sagen. Durch ein achtsames Check-in dieser Art habt ihr die Chance auf interessantere und vor allem effizientere Meetings, da sich Menschen direkt abgeholt fühlen können. Wertschätzung ist ein Schlüsselwort in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Teammeetings oder Retrospektiven (Scrum und so…)
Eine Retrospektive kann mit der Frage „Wie geht es uns als Team oder auch jedem einzelnen“ nochmal eine ganz andere Richtung nehmen und neue Impulse setzen, da ihr weg kommt vom reinen fachlichen „Was lief im Sprint nicht so dolle?“. So haben alle die Chance, sich und das Team zu reflektieren oder auch mal über die zwischenmenschlichen Dinge zu sprechen. Wichtig hierbei ist, dass es „ich-bezogen“ abläuft. Also, wie geht es mir. Und nicht „Stefan hat das und das (nicht) gemacht, dadurch geht´s mir jetzt so…“.
Im Feedback- oder Jahresgespräch
So ein Feedbackgespräch oder ein Jahresgespräch darf schwungvoll aufgepeppt werden, damit ihr nicht in das übliche „Zielerreichungs-blabla…“ verfallt. Das dürft ihr im Übrigen generell mal überdenken. Ziele ja, aber dann bitte richtig.
Wie geht´s der Chefin heute? Wie geht’s dem Mitarbeitenden? Klar, ist das erstmal eine Umstellung, aber es lohnt sich. Ihr lernt, Gesagtes dadurch anders einzuordnen und mal die Perspektive zu wechseln. Weg von „Die nimmt mich gar nicht wahr?“ hin zu „Ah, ihr geht’s grad nicht so gut, deshalb kann sie sich gar nicht auf mich konzentrieren“.
Ihr braucht Unterstützung?
Als Expertin für Achtsamkeit und Perspektivwechsel unterstütze ich euch für mehr persönliche Agilität im Unternehmen. Wie jeder Weg beginnt auch dieser mit dem ersten Schritt. Lasst uns zusammen vorwärtsgehen.